Mit kontrastierenden Farbakzenten tolle Wohnräume schaffen.
Ein knallrotes Bild an einer weißen Wand ist ein charakterstarker Hingucker; sanft-pastellige Zimmer lassen sich durch provokante Akzente in wirklich vielschichtige Wohnlandschaften verwandeln.
Man sieht: Auch in Sachen Wohngestaltung bewahrheitet sich die alte Redewendung, derzufolge sich Gegensätze anziehen. Klar, bei der Gestaltung des eigenen Zuhauses handelt es sich um etwas dauerhaftere Entscheidungen – und dieses Wissen lässt uns vorsichtig werden.
Dabei gibt es einfache Grundsätze, durch die das Kombinieren von Wand- oder Textilfarben kein Zufallsprodukt wird.
Die wissenschaftliche Erforschung der Farben und ihrer Wirkungen geht übrigens ins 19. und frühe 20. Jahrhundert zurück: Niemand geringerer als Goethe befasste sich mit den unterschiedlichen Leuchtstärken von Farben und stellte dafür konkrete Messzahlen auf, während der Maler Johann Itten laut seinem Farbkreis insgesamt sieben Arten von Farbkontrasten definierte.
Die für den Wohnraum wichtigsten sind der Komplementärkontrast, der Quantitätskontrast und der Hell-Dunkel-Kontrast.
Der Komplementärkontrast sagt aus, dass komplementäre Farben, also jene, die sich auf dem Farbkreis genau gegenüber liegen, die größte Verschiedenheit aufweisen.
Der gleichzeitige Einsatz dieser beiden stärkt ihre Leuchtkraft, wie zum Beispiel Gelb und Violett.
Doch Vorsicht: Komplementärfarben heben sich in der Mischung auf und werden zu Naturgrau, Braun oder Erdfarben.
Der Quantitäts- oder Proportionskontrast ist das ausgewogene Verhältnis zweier Farben. Durch die ihm eigene Leuchtkraft jedes Farbtons mu?ssen die Flächenanteile ausgeglichen sein.
Für mehr Dreidimensionalität sorgt der Hell-Dunkel-Kontrast. Er entsteht durch die unterschiedliche Farbhelligkeit zweier Farben, erzeugt durch die Beimischung von Schwarz oder Weiß. Da sich Leuchtendes auf den Betrachter zubewegt, während dunklere Töne eher im Hintergrund bleiben, lässt sich beispielsweise mit einem knalligen Möbelstück vor einer gedeckten Wand der Eindruck räumlicher Tiefe erzielen.
Grundsätzlich greift man eher zu schlichten und zeitlosen Farben – damit macht man auch kaum einen Fehler, doch wollen Sie eine richtige Veränderung empfehle ich Ihnen: „Seien Sie mutig!“
Im Jahr 2018 durften wir einige Zimmer des Seehotel Vinzenz am Wörthersee umgestalten. Unser Planungsvorschlag, der übrigens in der Farbe Petrol war, kam gut bei den Hotelbesitzern an und zusammen haben wir dann entschieden einige Zimmer in Petrol umzusetzen, die anderen wurden mit pinken Accessoires ausgestattet. Das Feedback der Stammgäste war sehr positiv. Die neu gestalteten Zimmer waren heiß begehrt.
Ein knalliges Kissen, bunte Vorhänge oder komplementärfarbig Accessoires wie Bilder oder Vasen bringen den Raum erst richtig zum Leuchten. Seien Sie mutig!
Barbara Eberhard | Einrichtungsberaterin bei Anton Meyer
Wir verbinden individuelle Wohnkonzepte und erstklassiges Handwerk seit 1926.
Ehrensache: Für uns war es immer schon selbstverständlich, dass man sich in der ganzen Region auf uns verlassen kann.